Im Auge des geistigen Sturmes
[...] In einer tiefen Nacht, ich glaub der längsten,
war ich im Sessel sitzend eingeschlafen,
mit offenen Augen, doch sie waren geschlossen,
das heißt, obwohl ich schlief, war wach der Geist
und blickte in das innere öde Land.
Zu dem Erstaunen war es nicht wie sonst ganz dunkel.
Ein Streifen Licht lag auf dem Horizonte,
als wenn sogleich ein neuer Tag begänne. [...]
Das Tier im Menschen
Und auf der tiefsten Stufe fand ich höchstes Glück; für fünf Sekunden zwar nur, aber immerhin. Im Angesicht des Leides dieser Welt und der Zerteiltheit aller Dinge hier ist dieser kurze Rausch des Einsseins nicht zu unterschätzen und wird als Triebkraft allen Daseins anerkannt. [...]
Die zweite Hälfte des Käses
Des Tanzes müde durch die sieben Himmel
der Willkür und beliebiger Phantasmen
ließ sich die Kunst auf ihrem oft zerbrochenen,
doch immer wieder reparierten Stuhle nieder,
der auf dem Käsebrett des Ausdrucks stand,
dem einzig festen Boden, den sie hatte,
denn eine Pause war vonnöten, unbedingt! [...]
Verhungert halb, schmeckt trockenes Brot wie Kuchen
Der Geist, verdorrt zur Theorie, lechzt nach dem Blute der Erfahrung, nach dem wahren Leben!
Was nützt das größte Wissen ohne Macht und was die Macht, die ohne Wissen lebt?
Ermüdend wirkt die ewige Wiederholung der Natur, das viele Kommen und das viele Gehen. [...]
Helios' Herabkunft
Der große Helios ist unterwegs zur Erde!
Der unsichtbare Sonnengott schießt im Ferrari und mit Lichtgeschwindigkeit auf den Planeten zu, um dort zu landen!
Es ist schon zwanzigtausend Jahre her, dass er persönlich sich hinabbemühte.
Er lenkt normalerweise die Geschicke dieser Welt allein durch seinen Glanz, durch Eruptionen, durch Finsternisse und durch Sonnenflecken.
Doch irgendeine Störung ward im Weltgetriebe! [...]
Der Ameisenhaufen
Ihr werdet es nicht glauben, doch geschah es!
Es träumte mir, ich wäre just gestorben.
Ich hatte ganz zufrieden in der Menschenwelt gelebt, erfahren, was das Leben bieten kann. Da kam ein Riesenvogel, der mich fraß. Er packte mich, dem Wurme gleich, mit seinem großen Schnabel, und abwärts ging es lebend durch den dunklen Schlund. Ich strampelte und schrie, umsonst. [...]
Das Schäferstündchen in der Lüneburger Heide
Ich kam ans Ende dieser Galaxie, auf meiner Suche nach dem höchsten Punkte, der Einsicht heißt und Wissen von den Dingen, ihrem Zweck und Nutzen, Plan und Ziel, und glaubte, meinen Augen nicht zu trauen: Da war die Lüneburger Heide! Wie man sie kennt von Bildern oder Reisen. [...]
Der Durchbruch oder Die fünfte Dimension
Es ward der Punkt, die Fläche, dann der Raum. Als der sich in Bewegung setzte, entstand die Zeit, die physische, die, die wir alle kennen, die unerbittliche, mit der man strafen kann und morden, nach der man misst und sich bezahlen lässt:
Zeitbomben-Zeit, Glücksmessungsbarometer; denn Zeit ist Geld und Jugend, Alter, und mit der Zeit wächst sogar Gras darüber. [...]
Der Nachtindianer
"Wir haben noch ganz andere Möglichkeiten, unseren Willen durchzusetzen", sagte der Häuptlingssohn der Nachtindianer, nachdem er die Weihnachtsmänner abgestaubt hatte.
Diese schimpften und fluchten zwar, als sie enteignet waren, und verloren die Köpfe, aber der Nachtindianer sprach zu ihnen:
"Freunde, der Eigentumsbegriff muss völlig neu definiert werden. [...]