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Über die Wirklichkeit und Unwirklichkeit von Axiomen
am Beispiel der 1
Seite 1 (Punkt 1 - 2)
 
1.

Jedes Maß auf einer unendlichen Geraden ist willkürlich und unwirklich, denn
welches Maß man auch abträgt (es sei ein unendliches), es wird in keinem
Verhältnis zu irgendetwas anderem als der verhältnislosen unendlichen Geraden
stehen.

a) Alles Unbegrenzte ist wirklich.

b) Alles Begrenzte ist unwirklich.

Die Frage: Wie lang ist AB? ist nur insofern zu beantworten, indem man sagt:
AB ist so lang, wie es lang ist.
Dadurch erhält es axiomalen Charakter. Es beweist sich nur durch seine
Vorhandenheit, die aber keine Wirklichkeit besitzt, da sie nicht beweisbar ist, denn
in Relation zu der unendlichen Geraden ist AB nicht vorhanden.

2.

Ein Strahl lässt unendlich viele axiomale Maßsysteme zu, die halb
wirklich, halb unwirklich sind.

 

Da der Strahl irgendwo beginnt, was man reziprok auch als das Ende der
unendlichen Geraden bezeichnen könnte, was ein Paradoxon darstellt, ist jedes
auf dem Strahl abgetragene Maß, gleich welcher Länge, halb wirklich,
da vorhanden, und halb unwirklich, da nicht möglich, denn wie wir wissen ist

 

eliminiert AB, während, AB vom Anfang des Strahles abgezogen, diesen um AB
verkürzt, zumindest jedoch seinen Anfang um AB wirklich verschiebt.

Seite 2 (Punkt 3 - 9)
3.

Alle Maße innerhalb einer Strecke oder zu dieser in Bezug gebracht, sind (obwohl
die Strecke unwirklich ist) wirklich,

 

denn                                 ,also unwirklich, zumindest jedoch eliminiert

 

 


und                                    ist wirklich, jedoch nur innerhalb von AB.

4.

Jede Strecke auf einer unendlichen Geraden ist willkürlich, unwirklich und hataxiomalen Charakter, d. h. sie täuscht ein Axiom vor.

5.

Alles Begrenzte ist determinierbar und unterliegt dem Gesetz von Anfang und Ende.

6.

Jede unendliche Gerade wird durch eine Begrenzung in zwei halbe Wirklichkeitengeteilt. Ein Paradoxon. Eine wirkliche Unwirklichkeit!

7.

Jede weitere Unterbrechung lässt unwirkliche, doch in sich stimmige Systeme entstehen.

8.

Eine einzige Unterbrechung einer unendlichen Geraden ist wie nicht vorhanden, denn

 

Man kann die Unterbrechung mit dem Nichtvorhandenen gleichsetzen, obwohl sie
da ist. Eine Unterbrechung einer unendlichen Geraden ist = 0.

9.

Bezeichnet man die unendliche Gerade mit 'als vorhanden' und damit als 'seiend',besitzt sie absolute Wirklichkeit. Man kann sie als ein wahres Axiom bezeichnen,als 1.

Seite 3 (Punkt 10 - 16)
10.

Eine unendliche Gerade (das Axiom 1) ist durch nichts teilbar, selbst wenn sie wie
'zum Schein' durch 'nichts' = 0 geteilt wird.

11.

Eine unendliche Gerade ist unteilbar.

12.

Da das 'Nichts' jedoch denkbar ist und eine unendliche Gerade, selbst wennsie nur 'gedacht' ist, ein 'Etwas', sprich ein Seiendes-Axiomales ist, muss auchdas 'Nichts' ein Seiendes sein, sozusagen ein seiendes Nichts, welches als'Träger' oder 'Eliminator' des Axioms fungiert.

 
13.

a) Es ist anzunehmen, dass das 'seiende Nichts' entweder vor oder gleichzeitig
    mit der axiomalen Wirklichkeit in Erscheinung trat oder tritt oder, einer
    größeren Wahrscheinlichkeit folgend, dass beide immer anfangslos waren, sind
    und sein werden.

 

b) Weiterhin ist zu vermuten und auch einzusehen, wenn man der Logik folgt,
    dass sie zusammengehören und eins sind, da sie Unendlichkeitscharakter
    haben.

14.

Das Axiom 1, halten wir fest, ist eine Vorhandenheit, welche sich aus einerunendlichen Geraden (die auch eine Gekrümmte sein kann), die von einemseienden Nichts getragen wird, zusammensetzt.

15.

Wenn also das Nichts + das Seiende = 1 ist, also gleichwertig nebeneinander
stehen, kann das eine auf das andere einwirken.

 

Hier rechtfertigt sich der bisherige, wenn auch ins Unendliche führende,
pragmatische Gebrauch der Zahl 1 in der Mathematik, der Geometrie und dem
täglichen Umgang mit ihr (der Zahl 1).

16.

Wir halten jedoch auf der erreichten Höhe fest:Die unteilbare 'Eine-unendliche-Gerade' ist ohne das 'Eine-unteilbare, seiendeNichts' nicht denkbar.

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Seite 4 (Punkt 17 - 19)
17.

Doch auch das Nichts ist nur eine Hälfte eines gemeinsamen unendlichen Seins,
dem die unendliche Gerade in ihrem Sein zur Axiomsbildung fehlt, sofern es in
Erscheinung treten will.

18.

Das 'Etwas' der unendlichen Geraden ist jedoch imstande, sich gedanklich zuverdoppeln oder besser gesagt, sich zu reproduzieren. Man kann sich einezweite', 'dritte' bis 'unendlich vielte' unendliche Gerade vorstellen.

 
19.

Stellt man sich die Ejekte von unendlich vielen unendlichen Geraden um900 gedreht vor - was im Nichts ohne Bedeutung ist - stellen wir fest, dass nichtnichts, sondern nur eine unendliche Gerade eine 'andere' unendliche Gerade aufder gleichbleibenden Basis des seienden Nichts an einem beliebigen Punktdurchqueren, nicht teilen kann.

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Seite 5 (Punkt 20 - 24)
20.

Begrenzung ist also immer eine Durchquerung des unendlich Seienden durchdas unendlich Seiende.

21.

Wir halten fest:Es gibt kein 'Zweites', sondern nur die Reproduktion des 'Einen' auf dessenräumliche und zeitliche Ausdehnungen ins Unendliche.

22.

Im Schnittpunkt der zweiten mit der dritten Dimension finden wir die erste.

23.

Der Punkt, der geometrische Ort, auf der Basis des seienden Nichts ist also dasAxiom 1.

24.

Wenn die sich nur 'scheinbar' begrenzenden unendlichen Geraden bei ihremgegenseitigen Durchqueren geometrische Orte ergeben, beweist das nicht, dassjene erst dann zu existieren beginnen, wenn ein Durchquerungsprozess von-statten geht, sondern er ist schon vorher, zumindest latent, vorhanden, nicht zu-letzt deshalb, weil die unendlichen Geraden, wie wir wissen, aus einer unzähligenMenge geradliniger, hintereinandergereihter geometrischer Orte bestehen.

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Seite 6 (Punkt 25 -26)
25.

Das beweist, dass unendlich viele unendliche Geraden sich überall unendlich oft
durchqueren können, so dass man feststellen kann:


Es gibt keine unendlichen Geraden, sondern nur unendlich viele geometrische
Orte im unendlichen seienden Nichts.

26.

Nach dieser Erkenntnis ist auch das Verhältnis von Körpern zueinander (wie
es die Relativitätstheorie beschreibt) zeitlich nicht festzumachen, selbst wenn sie
sich 'scheinbar' bewegen sollten oder sogar 'scheinbar' kollidieren, denn, da das
'Eine' das 'Andere' ist, gibt es keine Zeit und somit keine, sondern nur unwahre,
unwirkliche Bewegung, wie etwa die der Projektion.

 

 

 

 

Lichtgeschwindigkeit ist die letzte materielle Konstante vor der Einmündung in die
'Geschwindigkeit' der Vorstellung (Imagination = I).

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Seite 7 (Punkt 27 - 33)
27.

Es gibt also nicht unendlich viele geometrische Orte, sondern nur einen einzigen,
der, als unendlicher Raum ausgedehnt, die Zeit als unendliche Gleichzeitigkeit in
sich birgt.

28.

Man mag diesen 'RAUM' als objektiv und die ihm innewohnende Möglichkeitzeitlicher Abläufe, die es im Grunde nicht gibt, als subjektives Erfahrungsfeld desSeins im Nichts ansehen, wobei offen bleibt, welchem Zweck sie dienen.

29.

Unsere unendliche Gerade entpuppt sich als nicht und doch vorhanden. Einweiteres mathematisches Paradoxon.

30.

Da man davon ausgegangen ist, dass ein bewegtes Koordinatenkreuz, imunendlichen Nichtsraum bewegt, Zeit ergäbe, stellen wir fest:

31.

Wenn es nur einen einzigen geometrischen Ort gibt, der die Summe allergeometrischen Orte ist, welche räumlich nebeneinanderliegend einen einzigenunbegrenzten unendlichen Raum bilden, gibt es keinen Raum oder keinengeometrischen Ort oder beide gleichzeitig.

32.

Hier ist die Grenze der weitesten Mathematik weit überschritten und es erübrigtsich, außer für pragmatische Zwecke, ihren Spuren zu folgen.

33.

Wir haben gelernt:

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Seite 8 (Punkt 34)
34.

Um nun das Ganze nicht in Fassungslosigkeit enden zu lassen und der Frage:
'Was nun?' zu entgehen, hier einige Vorschläge für den Umgang mit der durch-
schlagenden Erkenntnis:

 

1. Man unterscheide zwischen dem, was erkannt und wahr ist, und dem, wie man
   mit dieser 'Wahrheitpragmatisch und unter irdisch-materiellen Bedingungen
   umgehen kann.

 

2. Was es für den von der Knechtschaft der Mathematik befreiten Geist bedeutet,
    der nun an seinen 'zehn' Fingern abzählen kann, dass es möglich wird und
    wahr ist,


  a) durch die Zeit zu reisen, da alles, was war, ist oder sein wird, jetzt präsent ist, d. h.
      geistig erreichbar, und dass die Lichtgeschwindigkeitskonstante keine
      Feststehende ist, da es die schnellere Bewegung des gleichzeitigen 'schon da
      seins' gibt, das bewusst und geistig bewerkstelligt werden kann durch die
      Komponenten der Imagination, der Vision oder sonstiger Schau;

  b) dass es möglich wird und wahr ist, den vorhandenen objektiven Raum des
      physischen Universums durch das Wissen davon, dass dieser geistigen
      Ursprungs nach nicht oder als Geistraum existiert, den man (da es, wie wir
      wissen, nur einen einzigen Punkt gibt, der überall ist) beliebig schrumpfen und
      ausdehnen lassen kann, um so Entfernungen, ohne einen Zeitfaktor zu benötigen,
      zu überwinden;

  und c) was nicht das Unwichtigste ist, dass man auf diese Art, vor dem Verlassen des
             materiellen Körpers beim Tode, den Tod bei Lebzeiten schon zu überwinden
             imstande sein wird, was meines Erachtens eine Krönung der evolutionären

             Entwicklung des Geistwesens 'Mensch' wäre und viele seiner primitiven Probleme
             löste;

  und d) dass uns nichtsdestoweniger die Fähigkeit bleibt, eins und eins zusammen-
              zählen zu können, um sie zur Freude am Dasein wieder zu trennen.
              Der mathematische Knüppel der physischen Zeit und des physischen Raumes
              jedoch ist hiermit zerbrochen und neue existentielle Möglichkeiten eröffnen sich.

© 1996 by BĀLAVAT

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