Im Bilde sein
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BĀLAVAT liest
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Objekt, 50 x 103 x 15 cm (Privatbesitz)
Im Bilde sein
Begnadet, wer da lebt in inneren Welten!
Gar manchem wird des Geistes Bild versagt.
Ein schwarzer Vorhang hängt vorm dritten Auge,
der Stirn entbietet sich die Wand aus Stein.
So wird nach außen ganz der Blick gezwungen,
in jene Welt der Fakten, Messbarkeiten,
die hier für jeden gilt, ob arm, ob reich,
ob hoch gebildet oder stumpf und dumm.
Ich sage euch, ich bin hier nicht zu Hause.
Mein Reich ist nicht von dieser trüben Welt!
Mir eignen an des Geistes Königreiche,
zu denen diese Welt des Stoff's als letzte zählt.
Und doch, es ist das blinde Auge,
der schwarze Vorhang und die Wand aus Stein,
der trübe Blick nach außen, aufs Gekannte,
der's Sehnen hin zum Selbsterschaffen treibt.
Denn was da ist, das kann nicht alles sein!
Mehr will und darf sie haben, die Gi(e)raffe!
(So heißt die Seele, wenn sie Sinne sprengt.)
Dann stürzt sie sich in all die schönen Bilder,
die von den lichten Seelen dargebracht,
und darf, wenn's ihr gefällt, darin ertrinken,
damit auch ihr das Sehen wird zuteil.
Doch was heißt sehen? Schauen muss man's nennen,
das Leben in den geistigen Visionen!
Die Freiheit wird hier allen angeboten,
die in den Ketten äußerer Sinne leben.
Ich bin im Bilde und kann deutlich sehen,
wie die Gi(e)raffen dran vorüberziehen.
BĀLAVAT