Der Hochzeitstag oder
Die Vermählung von Himmel und Erde
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BĀLAVAT liest
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div. Materialien auf Leinwand 160 x 120 cm
Der Hochzeitstag oder
Die Vermählung von Himmel und Erde
Und es stürzt aus höchsten Höhen
wie ein Adler nun der Geist,
um die Tugend zu besehen,
die im Grunde Sünde heißt;
denn es teilen die Gewalten
sich in Weib und Mann und Kind.
Auf der Erde sind gespalten,
die zuhöchst die Einheit sind.
Deshalb brennt hier das Verlangen
nach der heißen Liebesglut.
Um die Tugend muss man bangen,
weil‘s die Sünde besser tut.
In den Gluten zu vergehen,
ins Ekstasemeer zu sinken,
nur im anderen sich zu sehen,
aus des Himmels Quellen trinken,
wahnsinnsnahe stöhnen, schreien,
aufgegeben, nah dem Tod,
mag den Teufel es gereuen,
doch erfreuen einen Gott!
Leider aber bricht zusammen
nach Sekunden Himmels Glück,
und nach den erloschnen Flammen
bleibet Asche nur zurück.
Wären wir aus andrem Zunder,
nie erlöschend, ewig brennend ,
dann geschähe, wie ein Wunder,
dass, das Einssein wir erkennend,
fielen in die Selbstentrückung,
Geist vereinend Sein und Werden,
und in ständiger Entzückung
leben könnten hier auf Erden.
BĀLAVAT