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Der Fuchs

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BĀLAVAT liest

Der Fuchs
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Der Fuchs

div. Materialien auf Leinwand 120 x 160 cm

Der Fuchs

Es starb der Fuchs nicht, wie ihr glauben mögt, aus lauter Jux und Dollerei, so wie man auch das Denken nicht aufgibt nur zum Spaße.
Es war im geistigen Revier gerissen all das Kränkliche und Schwache. Der Zweifel starb durch der Erfahrung Kraft. Durch die Synthese wurde nun ersetzt der große Spalter, der alles teilte, bis es nicht mehr ging.
Er, dem der Glaube an die Unermesslichkeit der Freude bewussten Daseins fast zum Ekel wurde, er wollte Grenzen, Anfang, Ende, um zu beherrschen, was vor die Sinne trat, und Nutzen stets dem Ganzen samt seinen Teilen geben, sich alles einverleiben und sich zu seinem Zwecke drehen, was doch für völlig andere Ziele vorgesehen war.
Da traf des Geisteshüters Schuss ihn in das Hirn! Es blitzten die Zusammen-hänge der Widersprüche auf! Mächtig und zwangvoll war in einem Augenblicke, dem seines Todes, der Sinn bisheriger Bewegung und auch das Ziel von dieser in der Zukunft klar zu erkennen. Er starb durch Einsicht, doch nur, um neu zu leben; um 180 Grad horizontal gedreht, war jeder Wert gewandelt, den er kannte.
Und zur Erfüllung kam der alte Fuchs. Nun weiß er Dinge, unaussprechlich neu, und kleidet alte Wahrheit in frische, luftig-bunte Kleider.
Nur wenigen wird diese Fähigkeit zuteil. Er kann verbinden, was er einst zerteilte, und auch verschenken, was er an sich riss, und seine Schwäche ist zu Kraft geworden. Und Macht ist ihm gegeben, unermesslich.
Doch sollte irgendwann noch einmal einer auf ihn schießen wollen, geht dem der Schuss nach hinten los und trifft, wie einst den Fuchs, den unbedachten Jäger mit abertausend von Aha-Momenten aus der Erkenntnis von den größeren Dimensionen.
Für ihn, den alten Fuchs, ist wortgedachte Sprache tot, er denkt in Bildern, in belebten. In ihnen wohnt er nun und weiß sich dort vorhanden. Ursache ist er jetzt und nicht mehr Wirkung nur, der Allmacht näher, als er je gewesen.
Hier sieht er schon die Welt von morgen! Nichts bleibt von dem, wie's heute ist.
Es sieht der Fuchs am Himmelsrand die Unausdrückbarkeiten. Sie transkribiert er, und er wird die Welt gar noch in großes Staunen setzen, in Hunderttausenden Begeisterung entfachen, weil er es sichtbar macht, dass hinter all dem mühsam Konstruierten die Leichtigkeit des großen Geistes wohnt, der aus dem Ärmel Harmonien schüttelt, die ständig immer größere nach sich ziehen.
Gezügelt nur am Barthaar von der Para-Muse, zieht unser Füchslein seine weite Bahn durchs geistige Neuland und durch das Land des Ausdrucks ohne Ende.
Ihm kann nur folgen, wer sich selbst erschießt.

BĀLAVAT

 
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