Des Geistes Polizei ist unterwegs im Lande der Erkenntnis. Sie ist es, die darauf zu achten hat, dass nie ein Unbefugter jenes Reich betritt, in dem kein Widerspruch zu finden ist, weil klar und deutlich jedes Ding nach seinem Stand geklärt, im Sinne scharf umrissen.
In jenem Reiche herrscht das Gleichgewicht, und nichts lässt sich verändern, ohne, der Katastrophe gleich, das Ganze zu zerstören. Fest steht hier alles und für alle Zeiten. Leicht vorstellbar, dass Ordnung herrscht und Ruhe.
Nun war's geschehen, dass in des ewigen Friedens Land die Frucht des höheren Erkennens herangereift war in der lichten Sonne, und kluge Frauen, die mit Blumen spielten, sich labend aus den heiligen Quellen der Erkenntnis, fragten, ob da nicht irgendetwas fehlte in dieser Klarheit, unverrückbar schön, obwohl das schier unmöglich war, so schien es jedenfalls.
Und als sie kontemplierend sich die Zeit vertrieben, die es nicht gab, da die vertrieben war, da hörten sie ein Zischen in den Lüften: Ein goldener Pfeil, geschnellt von eines Gottes Bogen, durchbohrte jene reife, aber harte Frucht, die höhere Erkenntnis heißt, und aus ihr tropfte goldener Nektar in die stillen Wasser der Wissensmeere, pausenlos. Wohin er fiel, da war der ewige Frieden, die ewige Ruhe erfüllt von tiefer Seligkeit und reiner Seinsekstase.
Die klugen Frauen aber sprachen, nein, sie hauchten, beglückt und zitternd und in Trance gefallen: "Wir ahnten doch, dass irgendetwas fehlte!" -
So droht von unten immer die Zerstörung, von oben aber kommt der Zugewinn, und von den Seiten her ist immer alles möglich; links wohnt die Freiheit, rechts hausen der Willkür Horden.
Begriffen ist, was zu begreifen war. Was nun noch fehlt, ist Macht, es umzusetzen, durch die Liebe.